Adiós Sudamérica

***English version***


Was waren das für sechs unglaubliche Monate im ersten Abschnitt unserer grossen Reise. Mit jedem Land verbinden wir unvergessliche Abenteuer, spektakuläre Landschaften und meistens grossartiges Essen – sogar in Chile, wenn es gerade einen Asiaten um die Ecke gab.

Um an all diese Orte zu gelangen, benutzten wir insgesamt 41 Langstreckenbusse. Davon waren 16 Nachtbusse, über die man eigentlich einen eigenen Blog schreiben könnte. Seit unserem Start in der Schweiz benutzten wir ebenfalls neun Flugzeuge, und von diesen sechs Monaten verbrachten wir über einen Monat lang mit Wandern. Jana ist fast aus den Socken gefallen, als wir die Wandertage zusammen zählten. Um genau zu sein, waren es insgesamt 35 Wanderungen, die nicht als Spaziergang oder Stadtwandern bezeichnet werden können. Insgesamt nahmen wir auch an insgesamt 14 Walking-Tours teil, um mehr über die Geschichte und Städte zu lernen, in denen wir uns aufhielten. 

Auf unserer Reise sind uns folgende Dinge aufgefallen, die wir nun besonders mit Südamerika verbinden:
Die Leute nehmen es definitiv gelassener als bei uns. Absolut nichts bringt sie aus der Ruhe. Auch  beim Spazieren und Wandern bleiben sie ihrem gemächlichen Tempo treu, und wenn man sie überholen möchte, gehen sie bestimmt nicht von selbst zur Seite, sie waren schliesslich ja vor dir da. Das Trottoir ist nicht wie bei uns für Fussgänger*innen reserviert, sondern wird immer und wir meinen wirklich immer auch für andere Dinge wie Pop-up-Bars, Bäume, Strommasten, als Parkplatz, Abfalldeponie und unzählige weitere Dinge benutzt. 

 

Wenn man von A nach B kommen will, findet sich immer eine Möglichkeit – sei es ein grosser Reisebus, ein kleiner Minibus (Collectivo), ein Taxi, ein Privatauto, ein Tuk-Tuk oder ein Motorrad. In den Bussen befindet man sich zudem in einem wandelnden Supermarkt. Von Streetfood über Elektronik hin zu Kleidungsstücken wird von den ständig wechselnden Strassenverkäufer*innen alles angeboten. Wenn man im Restaurant etwas bestellen möchte, hat es meist das, was man gerne möchte nicht, und man braucht immer eine Alternative. Somit probiert man aber auch immer wieder neue Gerichte, die man sonst nie bestellt hätte. Zudem lieben die Südamerikaner*innen aus unverständlichen Gründen Zimt auf dem Cappuccino – seid gewarnt. 


Des weiteren haben sehr viele Bankomaten kein Geld, und der Gang zum Automaten kann sich schnell mal zu einem ausgedehnten Spaziergang entwickeln. Darüber hinaus sind mit Ausnahme von Ecuador alle Währungen inflationär, was bedeutet, dass man immer mit einem riesigen Bündel Bargeld herumlaufen muss, was einem das Gefühl gab, unglaublich reich zu sein. Die Preise sind nicht wie bei uns fix, sondern praktisch überall verhandelbar. Ausserdem kann man zu jeder Tageszeit, egal wie kurzfristig und ohne Vorauszahlung, eine Tour über WhatsApp buchen – definitiv ein sehr grosser Pluspunkt. Öffnungszeiten sind eine Empfehlung, manchmal zum eigenen Vorteil und manchmal aber auch zum Nachteil. Auch der Duft der toten Babylamas, wie wir ihn nach dem Besuch in Bolivien nannten, hat uns durch ganz Südamerika verfolgt. 

 

Bei einigen Dingen sind wir sehr froh, sind sie in der Schweiz anders, und einige Dinge werden wir vermissen – bestimmt aber nicht die Nachtbusse mit den Psychofahrern und ihrer dröhnenden Latinomusik mitten in der Nacht. Fehlen wird uns aber die Offenheit, Lebensfreude und die Flexibilität der Menschen Südamerikas. 

 

Wir sind unglaublich dankbar, was wir alles erleben durften und dass auch (fast) alles so reibungslos geklappt hat. Das war bestimmt nicht unser letzter Besuch, aber vorerst heisst es «adiós, Sudamérica diversa, loca, rica, salvaje y caliente» und alles, was sonst noch zu unseren Abenteuern passen würde. 

Damit wir unserem Namen DJ on Tour gerecht werden, findet ihr hier ein Lied, das uns während dieser Zeit begleitet hat. Es könnte wohl kaum einen passenderen Titel für unseren Südamerikatrip geben als «Vivir mi vida».

Logo DJ on tour

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